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Vorstellung

Abendessen (von Timmy)

Donnerstag, 9. Dezember. Abendessenszeit

 

Heute kocht Tim. Anstelle des geplanten selbstgemachten Basilikumpestos wird es Pesto aus dem Glas geben (Basilikum war leider aus).

Damit die Mahlzeit nicht ganz so langweilig wird, verfeinert Tim den Pesto-Matsch aus dem Discounter mit gemahlenen Pinienkernen. Er zermalmt diese mit Hilfe eines Löffels, denn der Mörser ist leider durch zu exzessiven Gebrauch kaputtgegangen.

Für die ca. 300 Gramm Nudel (Vollkorn), die Timmy gekocht hat, ist das Pesto etwas zu gering dosiert (130 Gramm Pesto auf 300 Gramm Nudeln ist sehr sparsam berechnet). Tim "streckt" seine Kreation also mit einem guten Schuss Olivenöl, denn dieses gibt zusätzlich noch ein gutes Aroma und ist gesund.

 

Hier das Ergebniss:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bewertung:

 

Bruce: "schmeckt lecker, gut gewürzt, sehr fein. Nur die Nudeln hätten ein wenig bissfester sein können."

 

Tim: "Nicht schlecht, aber etwas fad. Für den geringen Aufwand aber durchaus okay."

 

Fazit: Solide Mahlzeit wenn es mal schnell gehen muss, durchaus genießbar. Für mehr Würze eventuell mit getrockneten Tomaten verfeinern!

 

Restaurant Ohari (Hamburg)

Restaurant Ohari- Timmy & Bruce unterwegs in Hamburg

Landwehr 103 / Hamburg

03.01.2014

Mittagessen

Vegetarisch/ Vegan/ Indisch

 

Hamburg. 19:30.

Timmy und Bruce irren planlos herum. Es ist einer dieser wenigen Momente, in denen mobiles Internet wirklich nützlich wäre. Das Ziel der beiden ist das Ohari, ein vegetarisch-indisches Restaurant mitten im Kern der Stadt. Timmy hat schon vor Minuten erkannt, was Bruce noch immer nicht wahr haben will: "Vergiss es! Das finden wir heute eh nicht mehr. Gehen wir stattdessen morgen Mittag hin.“

 

Nächster Tag, 11:30

"Da hinten isses doch, Timmy. Da sind wir gestern fast dran vorbei gelaufen“, sagt Bruce, als er mit Timmy an der Hand die Bahngleise überquert. Die Gegend ist nicht unbedingt die Beste in Hamburg, direkt an der S-Bahn-Haltestelle, einige Imbisse, ein türkischer Frisör. Es riecht nach Abgasen. Dennoch: Sie haben es gefunden. 

Während Bruce sich erst einmal ausgiebig über das äußere Erscheinungsbild des Lokals echauffiert, nährt sich Timmy bereits der Eingangstüre. "Hat das denn überhaupt geöffnet?" Bruce ist etwas skeptisch. Er ist sich auf einmal gar nicht mehr so sicher, ob er da wirklich rein will, doch Timmy ist ihm schon einen Schritt voraus und steht bereits im Eingangsbereich. Er ist da deutlich schmerzfreier als Bruce. 

Während Bruce mit kritischen Blick die Fassade mustert, fragt Tim bereits den anwesenden indischen Mitarbeiter ob denn schon geöffnet sei. Dieser bejaht und bittet Tim herein. Bruce eilt hinterher.

Beide finden sich nun in einem sehr schön eingerichteten Gastraum wieder. Helle Farben, eine dezente indische Atmosphäre (Bilder, Figuren) und viele Grünpflanzen lassen innerhalb von Sekunden das Äußere vergessen. "Siehst du“, sagt Tim, "Man soll nicht immer von außen urteilen." Bruce kann in diesem Fall nur zustimmen.

Das Duo wird von einer freundlichen Dame, der Kellnerin des Lokals, die gleichzeitig auch die Frau des Besitzers ist, in Empfang genommen und zu einem Tisch begleitet. Die Tische und Stühle sind spartanisch, aber erfüllen ihren Zweck. 

Nachdem die beiden ihre Getränke bestellt haben, Timmy stilles Wasser, Bruce alkoholfreies Bier, bleibt ein wenig Zeit, sich den Raum genauer anzusehen. Die Küche ist offen einsehbar und macht einen sehr sauberen Eindruck. 

"Ich geh mal pissen.“ Ein Satz, der Bruce immer wieder kurz zusammenfahren lässt. Gerade will er Timmy wieder einmal einen Exkurs über Diskretion geben, doch Timmy ist bereits verschwunden. 

Die freundliche Kellnerin bringt die Getränke. Das Bier ist kalt, so wie Bruce es am liebsten mag. Er legt einen Finger auf das Glas von Timmy um die Temperatur seines Wassers zu überprüfen. Nicht so kalt wie sein Bier. Das ist aber gut, den Timmy mag sein Wasser nie eiskalt. 

Fröhlich kommt Timmy schließlich von der Toilette zurück. Sicher hat er wieder lange vor dem Spiegel gestanden, eitel wie er war. "Das Klo ist sehr sauber“, sagt er zufrieden. Tim ist eigentlich selten zimperlich, aber eine Toilette muss einfach gewisse Standards erfüllen. Im Zweifelsfall riskiert Tim lieber einen „Piss-Stau“, als sich auf einer verschmutzten Toilette zu erleichtern.

Sehr schnell kommen dann auch die Speisen, die sich Tim und Bruce aus der umfangreichen Karte bestellt haben. Die Karte ist gut sortiert und enthält ausschließlich vegane und vegetarische Gerichte. Auch eine extra Rubrik mit indischen Gerichten (alle fleischlos) ist vorhanden.

Beide sitzen erwartungsvoll vor ihren dampfenden Tellern. Bruce hat sich für ein traditionell indisches Fladenbrot, gefüllt mit einer Kräuter-Kartoffel-Mischung entschieden. Dazu wird ein frischer Zitronen-Joghurt-Dip serviert.

Für Timmy ist das hier der Ort seiner Träume, denn er ernährt sich hauptsächlich vegetarisch. Entspannt grinst er vor sich hin. Auf seinem Teller befindet sich ein Reisgericht mit Spinat-Brokkoli-Sauce, appetitlich angerichtet. Ein wenig schadenfroh blickt er zu Bruce herüber, dessen Essen solider und ein wenig langweilig aussieht.

Dann beginnen beide zu essen. Bruce ist von dem schmucklosen Fladenbrot begeistert, wieder einmal bestätigt sich die Aussage, dass Optik eben nicht alles ist. Die Füllung aus Kartoffeln und Kräutern harmoniert mit dem frisch gebackenen Brotteig. Zusammen mit der erfrischend-leichten Joghurtsoße, in der Bruce eine Spur Limetten herausschmeckt, ein wahrer Gaumenschmaus. Bruce ist begeistert und teilt dies auch lauthals mit.

Tim, der inzwischen sein lauwarmes Wasser geleert hat, schlägt vor, zu bezahlen. Bruce ruft die Kellnerin zu sich und bittet um die Rechnung, welche sofort gebracht wird.

Der Preis liegt mit weniger als 25 Euro weit unter den Erwartungen der beiden und wird mit einem ordentlichen Trinkgeld aufgerundet.

Satt, glücklich und mit neuer Kraft verlassen die beiden das Lokal und machen sich Hand in Hand auf, um weiter Hamburg zu erkunden…

 

 

 

 

 

Restaurant "Stadt Venedig"

Heute essen Tim und Bruce im "Stadt Venedig" zu Abend. Es war gar nicht leicht gewesen, das etwas abgelegene Lokal zu finden, dank Bruces neuer technischer Ausstattung (mobiles Internet) haben die beiden ihr Ziel dennoch sehr schnell erreicht.
Im "Stadt Venedig" kann man neben traditionellen afghanischen Speisen auch Pizza bestellen. Tim und Bruce entscheiden sich allerdings für Spezialitäten des Landes. Bruce isst ein Fleischgericht (gebratene Lammstücke mit leckerer Sauce), dazu gibt es Fladenbrot, Reis und Tschaka. Letzteres erinnert an Tsatsiki, ist aber feiner im Geschmack (nicht ganz so aufdringlich) und von der Konzistenz her cremiger. Tim hat sich für ein vegetarisches Gericht entschieden: Reis, dazu eine milde Spinatsauce und ebenfalls Tschaka. Tims Portion Tschaka landet letztendlich auf Bruces Teller, damit das gute Essen nicht "kontaminiert" wird. Tim mag kein Tsatsiki und darum gibt er dem Tschaka erst gar keine Chance...
Sowohl Essen als auch Service sind in diesem Restaurant hervorragend, das Interieur ist allerdings sehr schlicht und- was Bruce ein ganz besonders großer Dorn im Auge ist- die Dekoration ist "ohne Konzept". (Ja, Mr. Monk. Alles wird gut...)
Letztendlich kann die mangelhafte Ästhetik aber niemandem den Abend verderben, denn das Essen schmeckt einfach zu lecker.
Alles in Allem ist das "Stadt Venedig" ein echter Geheimtipp und wird in Zukunft sicher noch öfter von Tim und Bruce aufgesucht werden.
Wenn die beiden nun an Afghanistan denken, kommen ihnen nicht nur Bilder von schrecklichen Bomben-Attentaten in den Sinn, sondern der Gedanke an gutes Essen...

 

Ein gelungener Abend im japanischen Lokal „Osaka“:

 

Heute ist definitiv nicht Tims Tag. „Alles scheiße“ und nichts läuft so, wie er es geplant hatte. Die Frisur sitzt auch nicht (obwohl Bruce findet, dass Tim wie immer klasse aussieht…). 

Um die Stimmung zu retten, beschließt Bruce, seinen arg verstimmten Freund zum Essen einzuladen. Es soll zum Japaner gehen, denn Timmy liebt die asiatische Küche.

Wenig später sitzen die beiden also im „Osaka“. Die angenehme Atmosphäre dort (schöne Einrichtung, freundliches Personal) ermöglicht es dem gestressten Tim ein wenig abzuschalten, was auch Bruce sehr gelegen kommt, denn ein gestresster Tim neigt zu Impulsivität und diese endet nicht selten in gesundheitsschädigendem Verhalten.

Als schließlich das Essen serviert wird, ist der Abend endgültig gerettet: Bruce bekommt eine ästhetisch angerichtete Sushi-Box (ja, das Auge isst immer mit…), die neben Sushi auch andere Leckereien, wie japanischen Salat und Rindfleisch enthält, Timmy ein Tofu-Gericht mit Reis und Gemüse. Beides schmeckt ausgezeichnet (wie übrigens auch die Miso-Suppe, die als Vorspeise gereicht worden war).

Als die beiden später das Lokal verlassen und in Richtung Auto gehen, sind sie sich darüber einig, dass sie das „Osaka“ so bald wie möglich wieder besuchen werden, denn auch wenn die Preise dort nicht billig sind (was aber für ein gutes Sushi-Lokal normal ist), war der Abend letztendlich ein voller Erfolg.

Einleitung

Rückblick: In einen bis vor kurzem ganz normalen Spätnachmittag / Frühabend von Timmy und Bruce:

"Ich brauch das" sagte Bruce. Im Fernsehen  lief eine der vielen pseudodokumentarischen Familien Reportagen. Unterschichtler-TV.  "Ich brauch jetzt Zucker." Bruce schlang zwischen zwei Bissen von seinem Thunfischsandwich eine Rippe Nougatschokolade hinunter. 

Es war nicht das erste Mal, schon gar nicht die Ausnahme, eher die Regel. Wurstbrot mit Chips, Schnitzel mit Gummibärchen oder auch Mikrowellen-Lasagne mit Schokopudding. 

Er kochte gerne und gut, war  aber dennoch ein Anti-Gourmet, was kein Wunder war im Anbetracht der Tatsache, dass Bruce seine Geschmacksnerven durch jahrelangen leidenschaftlichen Zigarettenkonsum getötet hatte.

Im Gegensatz zu diesem völlig abgestumpften Geschmackssinn stand Bruces alles andere als scheintoter Ordnungssinn. War er ein Spiesser? Vielleicht. War er ein Pedant? Mit Sicherheit ("Kannste Gift druff nehmen", würde Tim sagen). Überall im Haus herschte Ordnung, nur nicht auf seinem Teller. Die alles erklärende Ausrede: "Mir schmeckt das" 

Timmy, der ihm Gegenüber saß, nickte wortlos und dachte sich seinen Teil. "Mann, dass dem nicht das Kotzen kommt..." Das Essen auf seinem Teller war geordnet, der Teller hätte genausogut der eines Autisten sein können. Tim war kein Autist. Er war ein Ex-Magersüchtiger, der sich noch nicht ganz einig darüber geworden war, ob ihn das neugewonnene "Privileg" essen zu "dürfen" mit Freude oder Abscheu erfüllte.

Mit der Präzision eines Gefäßchirurgen trennte er das Dressing vom Salatblatt.  Tims Magersucht war kein Modetick oder eine vorübergehende pubertäre Trotzreaktion auf die Essgewohnheiten der Eltern gewesen. Nein, er war und ist immernoch extrem, genauso wie  seine Kunst. Blut, Tod, Teufel, Verderben, Drogen. Seine Werke machten vor Nichts und Niemanden halt. Er überschritt Grenzen. Am liebsten die eigenen und er überschritt sie gerne und oft. 

Er war, genau wie Bruce, ein Anti-Gourmet. Nur eben mit anderem Hintergrund. Abgemagert, exzentrisch und impulsiv. "Ich hasse es, zu essen. Ich esse nur, damit ich nicht sterbe. Am liebsten würde ich mich intravenös ernähren."

Endlich hatte Timmy es geschafft, sein Salatblatt vom Dressing zu befreien und führte es nun siegessicher zum Mund. Er wandte dabei nicht die Augen vom Fernsehen ab. Abgründe faszinieren Ihn.

Im Grunde genommen waren Bruce und Tim wie Feuer und Wasser, hätten unterschiedlicher nicht sein können. Dennoch hielten sie immer zusammen, denn sie wussten trotz aller Differenzen auch, was sie am jeweils Anderen hatten.

 

 

Nun zur aktuellen Situation: Timmy hat seine Magersucht weiterhin im Griff und ist gerade dabei zu lernen, "das Essen" nicht mehr als Feind zu betrachten. Teilweise konnte er sogar schon Gefallen an manchen Speißen entdecken- vor allem exotische Gerichte haben sein Interesse am Essen geweckt. 

Bruce- frisch gebackener Nichtraucher, der mit großer Begeisterung entdeckt, wie gut Essen schmecken kann, hat schließlich die Idee, gemeinsam mit Tim das Essen neu zu entdecken und zwar in Form von Restaurantbesuchen aller Art und Nationen, Kochexpirementen am heimischen Herd, usw. 

Mit viel rhetorischem Geschick und vor allem auch Geduld gelingt es ihm, Tim für seine Pläne zu begeistern. (Und es ist wirklich nicht leicht, eine so schwierige Persönlichkeit wie Tim mit irgendetwas zu begeistern.) Nun aber machen die beiden vor nichts mehr halt, auch wenn das Verzehren mancher Gerichte Tim noch viel Überwindung kostet. 

Von A wie afghanisch über R wie russisch bis Z wie zyprisch, alles wird probiert. Geht nicht gibt´s nicht, drücken gilt nicht! Ob vegan oder Fleischtopf, Tim und Bruce lassen euch an ihrer Odyssee, ihrer Reise zu den "Fresstempeln" der Republik teilhaben!

 

Viel Spaß beim Lesen wünschen euch 

Timmy und Bruce

- Unsere spannende Reise durch die Fress-Tempel der Republik

- gelungene und fehlgeschlagene Koch-Experimente

- Ausgewähltes aus dem Wahnsinn unseres Alltags

 

präsentiert von Timmy und Bruce

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